GDV erhöht Hochwasserschadenschätzung nach Explosion in Chemiepark bei Leverkusen

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat seine Schadensschätzung für die jüngsten Stürme und Hochwasser im ganzen Land auf 4,5 Mrd. bis 5,5 Mrd. € erhöht, nachdem er in der vergangenen Woche noch von 4 Mrd. bis 5 Mrd. € ausgegangen war.

Diese Nachricht kam gerade zu dem Zeitpunkt, als die deutschen Versicherer und der Rest des Landes von einer katastrophalen Explosion in einem Chemiepark in der Nähe von Leverkusen in Nordrhein-Westfalen, nördlich von Köln, erfuhren, bei der mindestens eine Person getötet und 12 verletzt wurden. Die Behörden sahen sich gezwungen, die Bewohner aufzufordern, die Fenster zu schließen und die Klimaanlagen abzuschalten.

Das Feuer auf dem Gelände des Chemparks, wo auch die Chemieunternehmen Bayer und Lanxess angesiedelt sind, sei nach einer Explosion morgens um 9.40 Uhr Ortszeit gelöscht worden, teilte der Parkbetreiber der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Die Stadt Leverkusen teilte mit, dass die Rettungskräfte 12 Verletzte und weitere vier Schwerverletzte bergen konnten. Zu diesem Zeitpunkt wurden noch fünf Personen vermisst.

Über die Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wurden die Bürgerinnen und Bürger vor einer “extremen Gefahrenlage” gewarnt und aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, während die Gefährdung durch giftige Gase geprüft wird.

Leverkusen liegt nur 50 Kilometer von der Region entfernt, die in der vergangenen Woche von der Hochwasserkatastrophe mit mindestens 180 Toten heimgesucht wurde.

Auch die Allianz gab gestern eine erste Schadensschätzung ab. Der Versicherer rechnet mit Schäden von mehr als 500 Mio. € durch den Sturm Bernd.

Der GDV geht nun davon aus, dass 2021 für die deutschen Versicherer das schadenträchtigste Jahr seit 2002 werden wird, als eine Reihe von Unwettern 10,9 Mrd. € an Schäden verursachte, so der Verband.

Ungefähr 40.000 Kraftfahrzeuge wurden durch die jüngsten Unwetter beschädigt oder zerstört, erklärte der GDV weiter.

Allianz gab an, dass beim Versicherer bereits Schadensmeldungen für etwa 10.000 Häuser und 3.000 Kraftfahrzeuge eingegangen sind, und erwartet, dass diese Zahlen auf 30.000 bzw. 5.000 steigen werden, berichtete Reuters.

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