GVNW Symposium über Klimawandel: jetzt oder nie

Professor Dr Hans-Joachim Schellnhuber, Direktor Emeritus, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), zeigte ein ernüchterndes Bild des Klimawandels am Morgen des Eröffnungstages des GVNW Symposiums.

Er hat darauf hingewiesen, dass CO2 Emissionen schon unumkehrbare Schäden für den Planeten und seine Ökosysteme verursacht haben. Nichtsdestotrotz stellt die Lage, bis jetzt zumindest, keine Bedrohung zu unserer Zivilisation.

Dieses Jahr ist soweit, wie Professor Schellnhuber es sagte, ein “Annus horribilis” in Bezug auf Naturkatastrophen: mit Buschbränden in Australien, Erdbeben und starken Regen in Japan und Hochwasser in Westeuropa, insbeondere in Deutschland.

Wie viel schlimmer kann die Lage noch werden und was kann man dagegen machen?

Professor Schellnhuber erwähnte das Pariser Abkommen von 2015. Er hat gesagt, daß es eigentlich „eine Brandschutzmauer” ist, dass heist wenn seine Ziele nicht erreicht werden, wären wahrscheinlich katastrophale Auswirkungen für die Menschheit folgen.

Ein Beispiel wäre die 1.5°C Grad Grenze. Innerhalb dieser Grenze zu bleiben heisst, daß Norddeutschland, Dänemark und Teile von England nicht unter dem Meeresspiegel geraten würden wegen schmelzender Eisplatten. Ein Szenario dass im jetzigen Zustand denkbar wäre.

Während die Zivilisation, zumindest wie wir sie jetzt kennen, auf dem letzten Loch pfeift, hat Professor Schellnhuber seine Vorschläge mitgeteilt darüber wie ein weniger apokalyptisches Ergebnis erzielbar wäre.

Die gebaute Umwelt stellt eine sehr grosse Möglichkeit dar, CO2 Emissionen zu reduzieren. Sie vertritt 40% der globalen Treibhausgasemissionen und 55% der Abfälle in den entwickelten Ländern.

Als ein Lösungsansatz, schlug Professor Schellnhuber vor, vermehrt mit Holz im Baugewerbe zu arbeiten. Wissenschaftler haben einen sogenannten “super wood” entwickelt, stärker als Stahl und robust genug um eine rasende Kugel standzuhalten. Dieses Holz wäre eine Alternative zu Stahl und Beton.

Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, hat Professor Schellnhuber ein Szenario beschrieben, wobei die Weltbevölkerung um zwei Milliarden bis 2050 zugenommen hat. Wäre 90% der zusätzlichen Bevölkerung in Stahl und Betonkonstruktionen untergebracht, wären über 71 Gigatonnen von CO2 Emissionen ausgelöst.

Im Gegensatz dazu, wenn die 90% in einer Umwelt von Holzkonstruktionen wären, würden 75 Gigatonnen von CO2 nicht ausgelöst sein. Das entspricht eine positive Wirkung von insgesamt fast 150 Gigatonnen.

Professor Schellnhuber hat die Lage wie folgt zusammengefasst: “Gebäude als globale Kohlenstoffsenke.”

Er hat auch die enorme Potential von Technologie erwähnt, zum Beispiel Digitalisierung und Quantencomputing, als Nachhaltigkeitstreiber. Professor Schellnhuber meinte es könnte sogar eine Art dritte Revolution, nach den neolithischen und industriellen Revolutionen, werden.

Nachdem er eine besorgniserregende durch Klimaerwärmung verursachte Lage darstellte, hat Professor Schellnhuber seine Rede mit einer Erinnerung der Fähigkeit der Natur zur Regeneration zum Schluss gebracht.

Der Lössplateau in China, zum Beispiel, wurde von einer Wüste in ein fruchtbares Gebiet mit blühenden Ökosystemen gewandelt. Ein ähnliches Projekt wird auch in der Sinai-Halbinsel vorangetrieben.

Der Planet braucht mehr davon, sogar vielmehr. Es gibt keine Zeit zu verlieren.

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