Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind die deutschen Versicherer im Jahr 2021 erstmals in die Verlustzone gerutscht, da die Sch\u00e4den die immer noch schnell wachsenden Pr\u00e4mieneinnahmen bei einer Schaden-Kostenquote von 124\u00a0% \u00fcberstiegen.<\/p>\n
Die GVNW-Mitglieder werden diese Nachricht nicht gerne geh\u00f6rt haben, als sie sich am 8. und 9. September zu ihrem j\u00e4hrlichen Symposium in M\u00fcnchen versammelten, nachdem sie bei den letzten Erneuerungen massive Pr\u00e4mienerh\u00f6hungen und schrumpfende Deckungskapazit\u00e4ten in dieser wichtigen Versicherungssparte hinnehmen mussten.<\/p>\n
Die GDV-Zahlen werden den Versicherern vermutlich weiteren Auftrieb geben, um den harten Markt f\u00fcr Cyberdeckungen aufrechtzuerhalten und die Deckung selbst f\u00fcr Unternehmen mit einer guten Schadensbilanz einzuschr\u00e4nken.<\/p>\n
Der GDV stellte jedoch fest, dass die Sch\u00e4den in der ersten H\u00e4lfte dieses Jahres trotz eines \u201estagnierenden\u201c IT-Sicherheitsumfeldes, insbesondere bei kleineren und mittleren Unternehmen, deutlich zur\u00fcckgegangen sind.<\/p>\n
\u201eHackerangriffe sind eine wachsende Gefahr f\u00fcr die Wirtschaft, zeigen neue Zahlen der Cyberversicherer. 2021 mussten sie deutlich mehr Sch\u00e4den regulieren, die Aufwendungen \u00fcberstiegen gar erstmals die Einnahmen. Der Markt w\u00e4chst indes weiter\u201c, erkl\u00e4rte der GDV.<\/p>\n
Mehr Cyberattacken auf die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 haben dazu gef\u00fchrt, dass die deutschen Cyberversicherer im vergangenen Jahr erstmals in die Verlustzone gerutscht sind.<\/p>\n
\u201eUnter dem Strich betrug die Schaden-Kostenquote fast 124\u00a0% nach 65\u00a0% ein Jahr zuvor\u201c, sagte J\u00f6rg Asmussen, Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer des GDV. \u201eJedem eingenommen Euro in der Sparte standen somit Ausgaben f\u00fcr Sch\u00e4den und Verwaltung von 1,24 Euro gegen\u00fcber\u201c, erg\u00e4nzte er.<\/p>\n
Insgesamt z\u00e4hlten die Cyberversicherer im vergangenen Gesch\u00e4ftsjahr knapp 3.700 Sch\u00e4den durch Hackerangriffe. Das sind 56\u00a0% mehr als im Vorjahr.<\/p>\n
Daf\u00fcr leisteten die Versicherer rund 137 Millionen Euro \u2013 fast dreimal so viel wie 2020 \u2013 berichtete der Verband.<\/p>\n
\u201eEinzelne Cyberattacken hatten besonders schwerwiegende Folgen und f\u00fchrten jeweils zu Kosten im oberen einstelligen Millionenbereich\u201c, so Asmussen.<\/p>\n
Die hohen Sch\u00e4den scheinen die Nachfrage nach Cyberdeckungen trotz steigender Pr\u00e4mien und schrumpfender Kapazit\u00e4ten zu steigern. Die GDV-Mitgliedsunternehmen verbuchten im vergangenen Jahr rund 178 Millionen Euro an Cyberbeitr\u00e4gen, 49 % mehr als 2020.<\/p>\n
Die gute Nachricht ist, dass die Schadensbilanz in diesem Jahr bisher weitaus besser aussieht.<\/p>\n
\u201eIn den ersten sechs Monaten sind sp\u00fcrbar weniger Sch\u00e4den entstanden\u201c, betonte Asmussen, der noch erg\u00e4nzte, dass starke Schwankungen f\u00fcr einen jungen Markt nicht ungew\u00f6hnlich seien. \u201eVersicherer und Kunden sammeln noch Erfahrungen\u201c, f\u00fcgte er hinzu.<\/p>\n
Und das Beitragswachstum geht weiter. Ende 2021 besa\u00dfen knapp 243.000 Kunden eine Cyberversicherung \u2013 ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. \u00c4hnlich stark legten die Vertragszahlen auch im ersten Halbjahr 2022 zu. \u201eDer Markt f\u00fcr Cyberpolicen w\u00e4chst weiterhin sehr schnell\u201c, sagte Asmussen.<\/p>\n
Weniger erfreulich ist, dass der GDV bei den deutschen Unternehmen einen Mangel an Investitionen in die IT-Sicherheit sieht, um der Cyberbedrohung zu begegnen.<\/p>\n
Der GDV-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer forderte insbesondere mittelst\u00e4ndische Unternehmen auf, sich st\u00e4rker gegen Cyberattacken zu wappnen.<\/p>\n
\u201eDie Angriffe werden immer professioneller und h\u00e4ufiger, aber das Niveau der IT-Sicherheit stagniert seit Jahren. Der Mittelstand habe die Potenziale bei der Pr\u00e4vention bei Weitem noch nicht ausgesch\u00f6pft: \u201eWir sehen bei den meisten Unternehmen noch gro\u00dfe Sicherheitsl\u00fccken\u201c, betonte Asmussen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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