Helvetias Geschäft mit gewerblichen Sach-, Energie- und Raumfahrtversicherungen ist in einem angespannten Markt gut positioniert – Helevetia

Der derzeit angespannte Markt und die sich verändernde Risikolandschaft dürften sich laut dem Schweizer Versicherer Helvetia positiv auf das Geschäft in bestimmten Specialty Lines auswirken.

Oscar Treceno, Leiter der Versicherungssegmente Technik, Energie, Sach, Cyber und Raumfahrt beim Schweizer Universalversicherer Helvetia, sagte gegenüber Commercial Risk DACH, dass er im aktuellen Umfeld ein erhebliches Potenzial für seinen Segment sehe.

Helvetia hat sein Technikgeschäft während der letzten Schwächephase umsichtig gesteuert, so Treceno: „Wir blieben während der lang anhaltenden Schwächephase in der Defensive und verzichteten auf überhöhte Engagements.“

Deshalb konnte das Geschäftssegment aus einer Position der Stärke auf dem angespannten Markt agieren und in den letzten zwei Jahren seine Prämieneinnahmen auf über CHF 400 Millionen pro Jahr ausbauen.

Außerdem profitiert der Versicherer von der kürzlich erfolgten Heraufstufung seines Ratings durch Standard & Poor‘s auf „A+“ mit stabilem Ausblick, so Treceno.

„Die Heraufstufung ist äußerst wichtig, da sie das Vertrauen von Maklern und Kunden stärkt. Ein Beispiel dafür ist eine Risikodeckung wie für Crossrail [ein Eisenbahnbauprojekt in London], bei dem es sich um ein milliardenschweres Projekt mit einem langen Zeithorizont handelt“, sagte er.

Auch im Bereich der erneuerbaren Energien wolle Helvetia ihr Engagement ausbauen, so Treceno. Das Unternehmen nutzt sein technisches Know-how und seinen bautechnischen Erfahrungsschatz, um Risiken im gesamten Produktionsprozess von der Energieerzeugung bis hin zur -speicherung, einschließlich der umfangreichen Batteriesystemtechnologie, abzudecken.

Obwohl die Voraussetzungen für Wachstum gegeben sind, nämlich Kapitalstärke, ausgeprägtes technisches Wissen und ein solides, diversifiziertes Portfolio, ist das Wachstum ihres Geschäfts nicht das Hauptziel der Helvetia.

„Bei uns geht es in erster Linie darum, den Kunden die Produkte, die sie wirklich brauchen, zum richtigen Preis anzubieten und dabei technische Exzellenz zu garantieren“, betonte Oscar Treceno. Dieser Ansatz ermögliche ein nachhaltiges Wachstum, von dem der Versicherer langfristig profitieren werde, so Treceno weiter.

In diesem Zusammenhang sind wegen des beträchtlichen Verlustpotenzials in den Segmenten Maschinenbau, Industriesachgeschäft, Energie und Raumfahrt nicht korrelierte Sparten besonders attraktiv. Oscar Treceno kommentierte: „Unsere Sparten haben alle eine relativ hohe Volatilität. Außerdem weisen sie eine ausgeprägte technische Komponente in ihrer DNA auf. Deshalb haben wir sie zu einem ausgewogenen und nicht korrelierten Portfolio zusammengestellt.“

Die größte Herausforderung bei der Bereitstellung maßgeschneiderter Versicherungslösungen zu fairen Preisen liegt nach Ansicht von Treceno in der Qualität der Datenanalyse. Das noch nie dagewesene Volumen an Big Data, das dem Markt jetzt zur Verfügung steht, schafft diesbezüglich enorme Möglichkeiten.

Um diesen Punkt zu veranschaulichen, sagte er: „Wenn Sie sich einen Eisberg vorstellen, ist ein Teil davon sichtbar, aber der größte Teil ist unsichtbar. Der Schlüssel zur Verbesserung unserer Risikobewertung liegt in der Auswertung der Daten, die unter der Oberfläche liegen. Das ist unsere große Herausforderung für das nächste Jahrzehnt bei der Verbesserung unserer Preisgestaltung und Risikoselektion.“

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