Zurich zieht sich aus dem Versicherungsmarkt für politische Risiken zurück
Zurich Insurance hat sich aus dem Deckungsgeschäft für politische Risiken zurückgezogen und wird sein globales Handelskreditgeschäft abwickeln.
In einer Erklärung teilte der in der Schweiz ansässige Versicherer Commercial Risk Europe mit, dass er keine neuen separaten Versicherungen für politische Risiken mehr anbieten wird.
Der Rückzug aus diesem Geschäft bezieht sich auf eigenständige Versicherungen, die eine Deckung für Kapital-/Vermögensverluste bieten, die durch politische Ereignisse wie Beschlagnahmung, Enteignung, Verstaatlichung, Entrechtung, politische Gewalt, Unkonvertierbarkeit der Währung und Regierungshandlungen, die die Ausführung von Geschäftsverträgen verhindern, verursacht werden. Diese Entscheidung hat keine Auswirkungen auf andere Versicherungssparten von Zurich, sagte der Versicherer.
„Diese Entscheidungen wurden getroffen, nachdem Zurich zu dem Schluss gekommen war, dass diese Portfolios nicht länger mit unserer langfristigen Kernstrategie vereinbar sind“, heißt es in der Mitteilung.
Ein weiterer Rückschlag für Risikomanager ist die Tatsache, dass Zurich sein globales Kreditversicherungs- und Short Term Multi Buyer (STMB)-Versicherungsportfolio, von einigen Ländern abgesehen, abwickeln wird.
Zurich Deutschland und Zurich Schweiz werden weiterhin kurzfristige Warenkreditversicherungen für ihre Heimatmärkte, ausgewählte britische Kunden über Deutschland und einige Kunden in anderen EU-Ländern anbieten. Zurich wird keine neuen STMB-Versicherungen aus den USA und dem Vereinigten Königreich mehr zeichnen.
„Für den Rest des Jahres 2021 werden wir voraussichtlich nur noch in begrenztem Umfang neues Kreditversicherungsgeschäft mit Einzelrisiko anbieten, bis unsere komplette Geschäftsumstrukturierung von den Aufsichtsbehörden genehmigt wird“, hieß es in der Stellungnahme. „Zurichs Kautionsversicherungsgeschäft ist davon nicht betroffen und wird auch nicht beeinträchtigt. Zurich wird sein Kautionsgeschäft unverändert fortsetzen“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Zurich teilte mit, der Versicherer werde „alles tun um betroffene Kunden zu unterstützen, die von dem Rückzug aus dem Versicherungsgeschäft für politische Risiken betroffen sind“. „Wir werden die bestehenden Kundenbeziehungen weiter betreuen und unseren Kunden und Maklern helfen, zu anderen Versicherungsträgern zu wechseln“, teilte der Versicherer mit.
„Zum jetzigen Zeitpunkt ist Zurich fest entschlossen, bestehende Versicherungsverträge bis zum Ablaufdatum zu erfüllen. Für Verlängerungen wird Zurich mit Vertriebspartnern und Kunden zusammenarbeiten, um alternative Lösungen zu finden“, heißt es in der Mitteilung.
