Europas Versicherer verzeichneten 2020 einen Anstieg der Prämieneinnahmen und Schadensansprüche, berichtet Insurance Europe

Nach Angaben von Insurance Europe zahlten die europäischen Versicherer im Jahr 2020 täglich 2,8 Mrd. Euro an Schadensansprüchen und Versicherungsleistungen, gegenüber 2,7 Mrd. Euro pro Tag im Jahr 2019. Insgesamt stiegen die gezahlten Schadensansprüche in der Schaden- und Unfallversicherung in Europa im Jahr 2020 um 5,4 % auf 272 Mrd. Euro und damit etwas stärker als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 (4,9 %).

Die insgesamt vereinnahmten Bruttoprämien in den europäischen Ländern, in denen Insurance Europe Mitglieder hat, beliefen sich im Jahr 2020 auf 1.264 Mrd. Euro, ein Rückgang von 4 % gegenüber 2019, der auf den deutlichen Prämienrückgang in der Lebensversicherung um 9,6 % im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen ist. Die Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung stiegen um 2,8 % und die in der Krankenversicherung um 3,4 %.

Diese Angaben stammen aus der neuesten Ausgabe von European Insurance in Figures von Insurance Europe. Daraus geht hervor, dass das verwaltete Vermögen der europäischen Versicherungswirtschaft von 10,4 Bio. Euro im Jahr 2019 auf 10,6 Bio. Euro im Jahr 2020 gestiegen ist.

Der Statistikbericht besagt, dass Ende 2020 insgesamt 4.333 Versicherungsunternehmen in der EU tätig waren. Laut der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) handelte es sich dabei um 3.092 inländische Versicherer (einschließlich Tochtergesellschaften), 13 Niederlassungen von Versicherern aus Drittländern und 1.228 Niederlassungen von Versicherern aus der EU und dem EWR. Hinzu kamen 371 Versicherer im Vereinigten Königreich, 145 in der Schweiz und 60 in der Türkei, womit sich die Gesamtzahl der Versicherer in den von Insurance Europe abgedeckten Märkten auf 4.909 erhöhte.

Im Jahresverlauf 2020 wurden nach Angaben der EIOPA 37 neue inländische Versicherer und 12 EWR-Niederlassungen registriert. In Irland, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Malta wurden jeweils vier und in Spanien drei neue inländische Versicherer zugelassen. In Irland, Spanien, Italien und den Niederlanden wurden jeweils zwei neue EWR-Niederlassungen registriert.

Dem Bericht zufolge beschäftigte die europäische Versicherungswirtschaft im Jahr 2020 mehr als 922.000 Mitarbeiter direkt, was einem leichten Anstieg (+0,6 %) gegenüber 2019 entspricht.

In dem Bericht von Insurance Europe wird betont, dass die Folgen der Pandemie noch mehrere Jahre lang in der Gesamtwirtschaft und im Versicherungssektor zu spüren sein werden. Nach aktuellen Schätzungen belaufen sich die durch Covid verursachten Gesamtschäden für die Versicherungsbranche weltweit auf 30 bis 60 Mrd. USD (36 bis 72 Mrd. Euro).

Das Prämienwachstum in der Schaden- und Unfallversicherung verlief im Jahr 2020 in den einzelnen Ländern unterschiedlich, heißt es in dem Bericht. “Die beiden größten Märkte – das Vereinigte Königreich und Deutschland, auf die über 40 % aller Prämieneinnahmen entfallen – trugen mit Wachstumsraten von 6,5 % bzw. 2,3 % erheblich zum Gesamtanstieg bei. In Frankreich (+0,1 %) und Spanien (+0,6 %) blieben die Prämieneinnahmen im Großen und Ganzen stabil. Im Gegensatz dazu sanken die Prämieneinnahmen in Italien um 2,2 %. Dort wurde das ansonsten solide Wachstum größtenteils durch die Rückgang der Prämieneinnahmen in der Kfz-Versicherung (-4  %) mehr als ausgeglichen”, so der Bericht.

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