Marsh Deutschland verzeichnet steigende Nachfrage während Risikomanager ihre Optionen prüfen

Die Ernennung von Frank Harting in die neu geschaffene Position des Chief Client Officer bei Marsh Deutschland kommt genau zur rechten Zeit, da der Makler eine steigende Nachfrage nach seinen Dienstleistungen von Risikomanagern verzeichnet, die ihre Optionen auf dem sich rasch verhärtenden Industrieversicherungsmarkt prüfen.

Frank Harting, der seine Karriere bei Gerling begann, wechselt Anfang nächsten Jahres zu Marsh Deutschland, nachdem er kürzlich seine frühere Position als Vorstandsmitglied von HDI Global, zuständig für das deutsche Industriegeschäft, aufgab.

Frank Harting steuert mehr als 35 Jahre Erfahrung, Wissen und Kontakte zum Makler bei, und das zu einer Zeit, in der Risikomanager mehr denn je unabhängige Beratung brauchen, um auf einem äußerst schwierigen Markt erfolgreich agieren zu können.

Thomas Olaynig, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Placement & Specialties bei Marsh Germany, erklärte Commercial Risk Europe in einem Exklusivinterview während des virtuellen GVNW-Symposiums, dass die Covid-19-Pandemie zwar für alle Beteiligten eine schwierige Zeit gebracht hat, die Kunden jedoch gezwungen waren, ihr Risikomanagement und ihre Transferstrategien ernsthaft zu überdenken, da sie sich mit Kapazitätsabbau, steigenden Prämien und restriktiveren Bedingungen konfrontiert sahen.

Marsh verzeichnet deshalb eine steigende Nachfrage nach seinen Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen von bestehenden und potentiellen Kunden, insbesondere im Captives-Bereich, sagte er. Die Berufung von Frank Harting mit seiner jahrelangen Erfahrung mit Kundenbeziehungen und Kontakten zu vielen führenden deutschen Risikomanagern wird dazu beitragen, das Leistungsangebot von Marsh in dieser wichtigen Zeit zu stärken, fügte Olaynig hinzu.

„Die schwierigen Marktbedingungen bedeuten, dass Kunden jeglicher Größenordnung Makler mit einem internationalen Netzwerk zur Betreuung ihrer multinationalen Geschäftsaktivitäten, Captives und zur Risikoberatung bevorzugen. Das sind alles Dienstleistungen, die wir bereitstellen können“, sagte er.

Alexander Mahnke, Vorstandsvorsitzender des GVNW, und seine Verbandsausschusskollegen sind sich einig, dass jetzt die Zeit gekommen ist, um Risikoengagements kritisch dahingehend zu überprüfen, welche Risiken beibehalten werden können, was übertragen werden sollte und wie Captives eingesetzt werden können, um das Ergebnis zu optimieren.

Thomas Olaynig räumt ein, dass die Regulierungsvorschriften in Deutschland die Nutzung von Captives nicht unbedingt fördern, wie dies in anderen europäischen Ländern, etwa dem Vereinigten Königreich, Malta und Luxemburg, der Fall ist. Er fügte allerdings hinzu, dass deutsche Risikomanager diese Option zunehmend in Erwägung ziehen, da sich der Markt weiter verhärtet.

„Die Einrichtung eines Captives erfordert Zeit, Mühe und Kapitaleinsatz, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um über die künftige Risikomanagement-Strategie und die Konzeption und Strukturierung von Programmen nachzudenken. Ein Captive vermittelt ein klareres, tiefgründiges Bild, was die Entscheidungsfindung erleichtert. Cell Captives sind ebenfalls eine interessante Option. Wir erhalten viele Anfragen von bisherigen und neuen Kunden über Captive-Optionen“, sagte Olaynig.

Der Makler sagte, dass die Kunden in dieser Marktphase jede verfügbare Unterstützung wollen und brauchen, zumal die meisten keine Erfahrung mit einem harten Markt haben. Die Berufung von Frank Harting und seine zuletzt gemachten Erfahrungen mit der Zeichnung gemäss veränderten Konditionen, die HDI Global in seinem Feuerversicherungsbuch durchgeführt hat, werden von unschätzbarem Wert sein, sagte er.

Eine spannende Frage ist, welche Auswirkungen die gegenwärtige Krise auf die Rolle der globalen Programme haben wird. Werden die Krise und knapper werdende Budgets eine geringere Nachfrage nach solchen Programmen bewirken? Oder wird sie die Nachfrage ankurbeln, weil Risikomanager nach immer größerer Kosteneffizienz streben?

Thomas Olaynig vermutet, dass die Nachfrage nach globalen Programmen infolge der Krise und der Verhärtung der Märkte sprunghaft ansteigen wird.

„Wenn ein multinationales Unternehmen eine ausgeprägte Risikomanagement-Philosophie hat, dann ist der Einsatz eines globalen Programms sehr sinnvoll. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Derzeit ist es für ein Urteil noch zu früh, aber ich glaube nicht, dass globale Programme an Popularität verlieren werden, und wenn überhaupt, dann werden sie meiner Meinung nach an Bedeutung gewinnen“, schloss Olaynig.

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