Talanx durchbricht beim Konzernergebnis erstmals die 1-Mrd. Euro-Marke, dank der anhaltenden Erholung im Industriegeschäft

Der deutsche Versicherungskonzern Talanx, Muttergesellschaft von HDI Global und Hannover Rück, gab bekannt, dass der Konzerngewinn auf Grundlage ungeprüfter konsolidierter Zahlen erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro überschritten hat.

Das Ergebnis wurde zum Teil durch weitere Fortschritte im Industrieversicherungsgeschäft von HDI Global getragen.

Dieses Ergebnis konnte trotz eines historisch hohen Schadensaufwands erzielt werden, u. a. aufgrund der Stürme und Hochwasser, die im vergangenen Sommer Teile Deutschlands verwüsteten und zu versicherten Schäden von mindestens 8 Mrd. Euro auf dem gesamten Versicherungsmarkt führten.

Damit hat der hannoversche Versicherungskonzern sein Ziel, ein Jahr früher erreicht als im Jahr 2018 bei der Veröffentlichung der Ziele für 2019 bis 2022 in Aussicht gestellt.

Im vergangenen Jahr wuchs das Konzernergebnis um 50% auf 1,01 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis stieg um 46% auf 2,45 Mrd. Euro. Die gebuchten Bruttoprämieneinnahmen legten zweistellig um 10,7 % auf 45,5 Mrd. Euro zu.

Talanx führte aus, dass das beeindruckende Ergebniswachstum auch auf die „deutliche Wirkung der strategischen Optimierungsprogramme in der Erstversicherung in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung sowie Privat- und Firmenversicherung Deutschland“ zurückzuführen ist.

Der Turnaround im Industriegeschäft wurde durch das Programm „20/20/20“ von HDI Global vorangetrieben.

Dieses Mitte 2018 eingeleitete Programm zielt darauf ab, die Schaden-Kosten-Quote im Feuerversicherungsgeschäft, das rund 20 % des Gesamtportfolios von HDI Global ausmacht, bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 % zu senken.

Für die Kunden von HDI Global war dies ein Schock, da sie sich plötzlich mit weitaus schärferen Versicherungsstandards konfrontiert sahen als während des langen weichen Marktes in den vorangegangenen zehn Jahren. Doch die Marktdaten zwangen die Versicherer zum Handeln. Zum Beispiel lag die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote in Deutschland im Jahr 2018 bei 129 % für Feuerrisikodeckungen.

Talanx berichtete auch über Fortschritte im Privatkunden- und Rückversicherungsgeschäft. „Zudem war das internationale Privat- und Firmenkundengeschäft weiter sehr profitabel. Die Erstversicherung steigerte ihren Anteil am Konzernergebnis damit von 31 Prozent im Jahr 2018 auf rund 45 Prozent bei ebenfalls steigendem Ertragsniveau der Hannover Rück“, teilte die Talanx Gruppe mit.

Nach Angaben des Konzerns hat der Vorstand die Absicht, „die Aktionäre am Erfolg der Talanx Gruppe mit einer auf 1,60 Euro erhöhten Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2021 zu beteiligen“. Dieser Schritt steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung.

Die Talanx Gruppe bestätigte ihre Ankündigung vom November, dass der Vorstand eine erneute Steigerung des Konzernergebnisses für 2022 auf die Spanne zwischen 1,05 und 1,15 Mrd. Euro erwartet.

Back to top button